Vogelfreunde südliche Nordsee - Hage - Norden - Brookmerland e.V.
Es war einmal..........
so fangen alle Märchen an, auch unser Museumsmärchen.

Vogelhändlerstube im hohen „Norden“
eine Zeitreise in die Vergangenheit.

Wir erinnern an den Ursprung in Menschenhand.
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Spanien eroberte Ende des 14. Jahrhunderts die Kanarischen Inseln. Etwa zwischen 1478 und 1496 vermuten wir die Geburtsstunde des in Menschenhand gezüchteten Kanarienvogels.
Der lebhafte Vogel mit ansprechendem Gesang wurde von der einheimischen Bevölkerung gefangen, gekäfigt und verkauft. Die Spanier brachten die bereits eingewöhnten Vögel in ihre Heimat, und manch eine Dame wurde mit einem wertvollen Kanarienvogel in einem reich verzierten Käfig beschenkt. Der Vogel war sehr begehrt. Spanische Mönche erkannten bald, dass dieser kleine, zutrauliche Finkenvogel im Käfig gezüchtet werden konnte.
Es begann die Zeit eines schwungvollen Handels. Es wurden nur Hähne verkauft, die wegen ihres Gesanges einen guten Absatz fanden. Die Spanier behielten das Monopol, indem die Weibchen nicht verkauft wurden. Durch rege Handelsschifffahrt gelangten um 1600 unter anderem Vögel nach Italien, Frankreich und England. Es gibt viele Theorien, wie Gesangskanarien nach Italien gekommen sein sollen. Sicherlich haben besondere Umstände wie Schmuggel aus spanischen Zuchten, Kursänderung eines spanischen Schiffes mit Wildfängen oder auch, wie berichtet wird, Schiffbruch vor der italienischen Küste dazu beigetragen, dass Kanarienweibchen außerhalb Spanien auftauchten und somit eine Nachzucht des beliebten Vogels möglich wurde.
Durch italienische Fuhrleute gelangte der Kanarienvogel auch in die Alpenregionen. So entwickelte sich um 1780 in Imst in Tirol mit der Zucht von Kanarien ein regelrechter Erwerbszweig. Die dort lebenden Bergleute, die ihren Unterhalt in den
Silberbergwerken verdienten, griffen die zusätzliche Verdienstmöglichkeit der Zucht und des Verkaufes von Kanarien auf. Schon im Jahre 1806 lässt sich einhauptberuflicher Vogelhändler in einem Stadtregister nachweisen. Ferner gibt es eine Aufzeichnung eines Wegebriefes durch Nürnberg für einen Vogelhändler aus dem Jahre 1705.
Auf Gemälden, die schon vor 1600 entstanden, gibt es Kanarienvögel zu sehen, die die ersten Farbmutationen erkennen lassen. Wann und wo der erste rein gelbe Vogel gezüchtet worden ist, ist nicht genau überliefert.
Schriftsteller und Komponisten haben unseren Kanarienvogel in ihr Schaffen einbezogen. Der Roman „Der Vogelhändler von Imst“ von Spindler aus dem Jahre 1841, die Operette „Der Vogelhändler“ von Karl Zeller sowie Mozarts „Zauberflöte“ deuten darauf hin, dass der kleine, fleißige Sänger eine wichtige Rolle im Leben der damaligen Zeit spielte.Die Vögel wurden in Tragegestellen, die man Kraxen nannte, befördert.
Ein Kraxenträger konnte bis zu 210 Vögel zum Verkauf mitnehmen. Der Weg führte ihn bis nach Russland und in die Türkei. Der Zeitpunkt der Abreise war August, und von den weiten Verkaufsreisen kehrten manche erst im Frühjahr zurück.
Die Blütezeit der Harzer Roller Kanarienzucht begann um 1760, als Vogelhändler ganz Europa bereisten und erstreckt sich bis in das 19. Jahrhundert. Es gab damals in Deutschland ca. 200 Kanarienzuchtvereine.
In unserer Vogelhändlerstube sehen Sie einen kleinen Ausschnitt mit über 500 Exponaten aus dieser Zeit.
In der historischen Stätte im denkmalgeschütztem Haus in Norden, Neuer Weg 89, erstmals wurde ein Besitzer um 1711 genannt, ist weiterhin die Interessengemeinschaft AZ – Ortsgruppe Norden im Verein für Vogelliebhaber und Ziergeflügelzüchter Norden Brookmerland e.V. untergebracht, wo auch die jährlichen Aktivitäten der Mitglieder stattfinden. Das Museum liegt im Herzen der Stadt Norden im Stadthotel Restaurant Smutje, direkt gegenüber der ehemaligen größten Kornbrennerei Doornkaat.
2003 wurde das Museum „Die Vogelhändlerstube“ in der historischen, denkmalgeschützten Stätte eingerichtet und durch den jetzigen AZ – Präsidenten Herrn Theo Vins eröffnet. Die Vogelhändlerstube ist eine weitere Bereicherung des kulturellen Angebotes in der Stadt Norden. Wir begegnen hier das Naturwunder Vogel.
Vogelzucht und Vogelschutz ist auch Naturschutz. Naturschutz, wie er von uns verstanden wird, gewinnt man nicht mit der Brechstange von Gesetzen, Verordnungen und Schutzgebietsgrenzen, nicht mit Arroganz und Wichtigtuerei, sondern durch Überzeugung von Mehrheiten, so wie es auch in unseren demokratischen Grundgedanken verankert ist.
Die Herstellung dieser Vogelzüchterstube mit tollen und wertvollen Exponaten, für einen Verein in Deutschland wohl einzigartig, ist deshalb nicht nur geeignet, interessierten Bürgerinnen und Bürgern Vogelzucht näher zu bringen, sie ist insbesondere auch geeignet, den gleichen Bürgerinnen und Bürgern den Gedanken des Natur- und Artenschutzes zu erklären. Gerne wollen wir mit dieser Sammlung über 500 Jahre Kanarien berichten.
In unserer Region ist die Vogelwelt zu einem wesentlichen Faktor geworden. Das Kulturgut Vogelzucht ist besonders für die älteren Menschen ein wahrer Freund. In einer eventuellen Einsamkeit kann der Vogel zu einem wahren Partner werden.
Mit der Öffnung der Vogelstube haben wir einen klugen Schritt nach vorne gemacht. Seit über 40 Jahren hat sich der der Gesamtverein diesem Hobby mit den gefiederten Freunden verschrieben. Unser Verein hat über 90 Mitglieder in sechs verschiedenen Interessengemeinschaften. Sollten Sie Interesse an unseren Verein gewinnen, bitte wenden Sie sich an unser Info-Telefon – 04931 – 12166.
Mögen unsere Ideen zur Reflektion anregen und grüßen wir von hier alle wahren Vogelzüchter in Deutschland.

Kurzinfos zur Vogelhändlerstube:
 Harzer Roller Kanarienvogelstube – wir zeigen Ihnen eine über 500 Jahre alte nostalgische Vogelzucht im 400 Jahre alten, denkmalgeschützten Gebäude des Hotel-Restaurant Smutje, Neuer Weg 89, 26506 Norden.
Öffnungszeiten: JÄHRLICH - wöchtlich jeweils Montag und Freitag von 11.00 bis 13.00 Uhr.
Führungen Gruppenführungen nach telefonischer Vereinbarung ( Tel.: 04931 12166 ).
Internet: www.zf-suedliche-nordsee.de / www.az-og-hage
So kommen Sie zum Nordseebad Norden-Norddeich
Bundesland Niedersachsen, Landkreis Aurich, Einwohnerzahl 25 159 ( 6 / 2007 )
Anfahrt: Über die Autobahnen A 28 oder A 31 in Richtung Emden. Autobahnabfahrt Nord in Richtung Norden über die B 210 / B 72.
Internet: www.norden.de
Heinz Bloch, 1. Vorsitzender





 ein Geschenk vom Preisrichterverein Gesang im LV 23 für unser Museum